Annual conference "Energy today and tomorrow"

On 24/04/2024, the BBH group welcomed more than 200 representatives from the world of politics, the industry and businesses, the administrative sector and science to its traditional annual conference at Französische Friedrichstadtkirche, on Gendarmenmarkt in Berlin, where it has been taking place for 20 years by now. This year’s topic promised an exciting conference day of dialogue and new insights. After all, the present and the desired state of our energy supply were to be discussed.

BBH-Partnerin Prof. Dr. Ines Zenke eröffnete den Tag, „an dem über das große Thema der Zeit gesprochen werden soll: die Transformation. Die Transformation eines hochkomplexen Energiesystems, das am Ende des Tages sicher, bezahlbar und immer klimafreundlicher sein soll.“ Demut vor den Herausforderungen dieses historischen Mammutvorhabens sei erlaubt, nicht aber Mutlosigkeit und Resignation. Ines Zenke verwies auf eindrückliche Beispiele aus der Geschichte: So wurde zum Beispiel auch dem Internet anfangs von einigen Skeptikern keine allzu große Zukunft beschieden. „Dinge sind möglich, wir müssen sie wollen.“ Gleichzeitig stellte Ines Zenke klar: „Die große Herausforderung wird nicht durch eine einzige Lösung abbildbar sein, wir müssen uns allen Lösungen öffnen, technologieoffen sein – und darüber miteinander reden.“ Und das sollte in der Friedrichstadtkirche geschehen. 

Reichlich Energie für einen lebendigen Konferenztag lieferten zwei Impulsvorträge. Zunächst griff Michael Lewis, CEO von Uniper SE, das Thema der BBH-Jahreskonferenz auf: „Der Weg von der Energie heute zur Energie morgen braucht Durchhaltevermögen.“ Zudem kann die Energiewende nur mit pragmatischem und entschlossenem Handeln gelingen. Der „Gamechanger“ auf diesem schwierigen Weg ist für Michael Lewis Wasserstoff. Er plädierte für pragmatische, nicht perfekte Zwischenlösungen – der Herstellung von „blauem Wasserstoff“ in Kombination mit Carbon-Capture-Technologie – und griff damit Ines Zenkes einleitende Worte auf. Wir müssen uns öffnen, gegenüber vielen Lösungen und gegenüber der Technologie. Um die große Nachfrage nach Wasserstoff zu bedienen, braucht es, so Lewis, das Wasserstoffkernnetz sowie genügend Speicher. Was den Aufbau eines resilienten Energiesystems angeht, bemühte auch Michael Lewis den Blick in die Geschichte: Er verglich ihn mit dem Bau der Chinesischen Mauer – was Größenordnung, Ehrgeiz, aber auch die Kürze der Zeit angeht, die zur Verfügung steht. Eine Aufgabe, die nur gelöst werden kann, „wenn alle, Politik, Energiewirtschaft, Industrie, Gesellschaft, an einem Strang ziehen.“ Als nächster Impulsgeber folgte Tim Meyerjürgens, Geschäftsführer der TenneT TSO GmbH, der den Fokus auf die Infrastruktur lenkte. „Die Netze sind das Rückgrat der Energiewende.“ Erneuerbare Energien sind nach Tim Meyerjürgens ausreichend vorhanden, allein sie müssen von A nach B gebracht werden. Eine starke Infrastruktur, der Netzausbau, ist also das A und O, um die Erneuerbaren Energien auch nutzbar zu machen – und dafür, dass Energie auch bezahlbar ist.

BBH-Partner Prof. Christian Held griff den Faden zusammen mit dem ersten Panel des Konferenztages mit Vertreter:innen der Wirtschaft auf. Ilse Henne, Vorständin der thyssenkrupp AG, machte zunächst deutlich, was die Transformation für ein Stahlunternehmen bedeutet: Der Anteil, den die eigene Energieerzeugung an den Kosten der Stahlherstellung ausmacht, wird auf 50 Prozent steigen. „Wir sind Teil des Problems, und wir wollen auch Teil der Lösung sein.“ Alexander Voigt, Vorstand der HH2E AG, unterstrich die Bedeutung von grünem Wasserstoff für die Transformation, mahnte aber zugleich den  zügigen Netzausbau an. Marcel Malcher, BBH-Partner und Vorstand der BBH Consulting AG, lenkte den Blick auf die Stadtwerke, für die die zentrale Wärmeversorgung von Bedeutung ist. Gleichzeitig nannte Marcel Malcher aber auch einen Punkt, der an diesem Tag immer wieder auftrat: die Kosten, insbesondere für Strukturmaßnahmen beim Wärmenetz. Immens hohe Kosten, die die Stadtwerke aufbringen müssen, ohne genau zu wissen, ob der Endkunde sich nicht letzten Endes doch für eine dezentrale Wärmepumpe entscheidet. Auch Tim Meyerjürgens stellte klar, „dass die Kostenfrage thematisiert werden muss.“ Ilse Henne warf ein, dass es für die Produktion von grünem Stahl nicht nur auf die vorhandenen staatlichen Hilfen ankommt, sondern auch Energieimporte aus dem Ausland notwendig sind. Dem widersprach Alexander Voigt. Er war der festen Überzeugung, dass die heimische Wasserstoffproduktion ausreichend sein werde, um die Bedarfe zu bedienen. „Ich glaube, wir werden eher grünen Wasserstoff exportieren, als Minister Habeck eine einzige Kilowattstunde Wasserstoff importiert“ – wenn zuvor die Weichen richtig gestellt worden sind, womit er vor allem das Netz meinte. Die Frage aus dem Publikum, wie man denn nun diese Erkenntnisse aus der Praxis genau in die Politik bringen kann – also zu den Weichenstellern, erntete Applaus, ebenso wie auch der Hinweis von Tim Meyerjürgens, dass man am Beispiel der LNG-Terminals sehen konnte, dass die „Deutschlandgeschwindigkeit“ erreicht werden kann. „Wenn alle wollen, geht plötzlich sehr viel.“ Es braucht Transparenz und Zusammenarbeit.

Der erste Teil des Konferenztages endete mit Zuversicht, aber auch deutlichen Forderungen an die politischen Entscheider:innen, die nun im zweiten Teil zu Wort kommen sollten. Berthold Goeke, Ministerialdirektor im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, eröffnete diese Runde mit einem Impulsvortrag, in dem er die bisherigen Fortschritte bei der Energie feststellte und anschließend darstellte, woran die Bundesregierung momentan intensiv arbeite: Ausbau der Infrastrukturen, an der Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsverfahren, Schaffung eines Wasserstoffkernnetzes, der Entwicklung des Strommarktdesigns und Beschleunigung der Geothermie, Dekarbonisierung der Wärmenetze. Abschließend stellte Berthold Goeke klar: „Man sieht, wir sind dran an den Themen.“

Die zweite Diskussionsrunde wurde von Ines Zenke mit der Frage eröffnet, was man denn von der (erneuten) Klage des CDU-Abgeordneten Thomas Heilmann vor dem Bundesverfassungsgericht gegen die kurze Entscheidungsfrist im Rahmen des Klimaschutzgesetzes halte. Bernd Westphal, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, fand dafür deutliche Worte: „Man kann nicht immer fordern, schneller zu sein, und dann bremsen.“ Ansonsten schloss er sich Berthold Goeke an: „Vieles ist schon gelungen, viele andere Dinge müssen noch nachgesteuert werden und daran arbeitet diese Ampelkoalition.“ Olaf in der Beek, klimapolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, verwies ebenfalls auf die Erfolge der Ampelkoalition – insbesondere im Kontext der erfolgreich überstandenen Gaskrise. Der CDU-Abgeordnete Dr. Klaus Wiener, stellvertretendes Mitglied im Wirtschaftsausschuss, mahnte in erster Linie an, dass bei den Themen Netzausbau und Speicherkapazität mehr gemacht werden müsse.

Die Kosten waren im ersten Teil der Jahreskonferenz ein Punkt, der immer wieder zur Sprache kam. Da lag es nahe, dass Ines Zenke die Teilnehmenden des Panels zur Schuldenbremse befragte. Berthold Goeke befürwortete in diesem Punkt eine vorsichtige Reform. Bernd Westphal war da noch deutlicher: „Was kostet es die zukünftige Generation, wenn wir jetzt nicht investieren?“ Olaf in der Beek betonte, dass die Kosten der Energiewende eher mit privatem Geld finanziert werden müssen. Klaus Wiener brachte eine andere Perspektive in die Diskussion: „Wenn die Transformation so wichtig ist, warum können wir im Haushalt das Geld nicht anders priorisieren?“ Einigkeit gab es dennoch bei allen: Privates Kapital ist unbedingt notwendig.

Die Kosten der Transformation und der Wille, die Energiewende gemeinsam zu bewältigen, waren die zentralen Punkte, die diese BBH-Jahreskonferenz charakterisieren. Christian Held erinnerte in seinem Schlusswort an den Optimismus, den er bei allen Vorträgen und Diskussionen gespürt hatte, und sprach die Hoffnung aus, dass es in der laufenden Legislaturperiode gelingt, die privatwirtschaftlichen Instrumente für die notwendigen Investitionen zu entwickeln. Schließlich leitete er zum geselligen Teil der Veranstaltung über, der am Abend in den Räumlichkeiten der BBH-Kanzlei stattfand. Dort wartete auf die Teilnehmenden ein letzter Impulsvortrag von Andreas Feicht, Vorstandsvorsitzender der RheinEnergieAG. Er gab zu bedenken, dass die Skepsis in der Bevölkerung die Umsetzung der Klimaziele betreffend zugenommen hat, und mahnte an: „Wir müssen die Leute überzeugen, sonst wird es nichts.“

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BBH partner Prof. Dr. Ines Zenke opened the conference which were to focus on the great challenge of our time: The transformation of a highly complex energy system that, at the end of the day, still has to be secure, affordable and increasingly climate-friendly. In her opinion, we should face the challenges of this historic mammoth project with humility, not despondency and resignation. Ines Zenke referred to impressive examples from history such as the Internet, which was initially not given a great future by some sceptics. “Where there is a will, there is a way”, she said. At the same time, Ines Zenke made it clear: “There won’t be only one answer to the great challenge. Instead, we must be open to all solutions, technological advancements and to discussing various approaches with one another”. And that was to happen at Friedrichstadtkirche. 

Prof. Dr. Ines Zenke © Marco Urban

Two keynote speeches provided plenty of energy for a lively conference day. First, Michael Lewis, CEO of Uniper SE, took up the main topic of BBH’s annual conference: “The journey from the energy of today to the energy of tomorrow requires perseverance”. Furthermore, the energy transition can only be successful if we act firmly and pragmatically. For Michael Lewis, the “gamechanger” in this transformation is hydrogen. He advocated pragmatic, even imperfect intermediate solutions – such as the production of “blue hydrogen” in combination with carbon capture technology – thus echoing Ines Zenke’s introductory speech. According to Lewis, we need to be open to various solutions and keep an open mind when it comes to technology. In order to meet the huge demand for hydrogen, we need the hydrogen core network and sufficient storage capacities. With regard to establishing a resilient energy system, Michael Lewis also looked to history: He compared it to the construction of the Great Wall of China in terms of scale, ambition and the short time available. It is a task that can only be accomplished “if everyone – policy-makers, the energy sector, industry and society – pull together”. The next keynote speech was given by Tim Meyerjürgens, managing director of TenneT TSO GmbH, who shifted the debate to the infrastructure. “Grids are the backbone of the energy transition”, he said. According to Tim Meyerjürgens, there is enough renewable energy, it just has to be transported from one place to another. In his opinion, building a robust infrastructure and expanding the grid is thus essential to utilising renewable energy sources and ensuring that energy remains affordable.

Michael Lewis © Marco Urban

Tim Meyerjürgens © Marco Urban

BBH partner Prof. Christian Held took up the thread in the first panel discussion of the conference day which featured business representatives. Ilse Henne, member of the executive board of thyssenkrupp AG, began by explaining what the transformation means for a steel company: According to her, the company’s own energy production will ultimately account for 50% of the overall steel production costs. “We are part of the problem and we also want to be part of the solution”, she emphasised. Alexander Voigt, executive board member of HH2E AG, stressed the importance of green hydrogen for the transformation, but also called for a rapid expansion of the grid. Marcel Malcher, BBH partner and member of the managing board of BBH Consulting AG, drew attention to the municipal utility companies whose focus is on centralised heat supply. At the same time, Marcel Malcher also mentioned a point that came up repeatedly throughout the day: The costs, and especially those for structural measures in the heating network. Municipal utility companies will have to bear enormous costs even though final customers might ultimately opt for a decentralised heat pump. Tim Meyerjürgens also made it clear “that the cost issue must definitely be addressed”. Ilse Henne pointed out that the production of green steel not only depends on existing State aid, but also requires energy imports from abroad. Alexander Voigt disagreed. He was fully convinced that the domestic hydrogen production will be sufficient to meet demand. “I believe that we are more likely to export green hydrogen than Minister Habeck is to import a single kilowatt-hour of hydrogen”, he said. For this, however, the right course would have to be set beforehand, by which he primarily referred to the grid. An attendee’s question as to how these findings from real life can be brought to the political arena, i.e. to the decision-makers, was met with applause, as was Tim Meyerjürgens’ comment that the example of the LNG terminals showed that the new “German speed” can be achieved. “A lot can be done if everybody pulls together”. This requires transparency and cooperation.

Prof. Christian Held © Marco Urban

Ilse Henne © Marco Urban

Alexander Voigt © Marco Urban

Marcel Malcher © Marco Urban

The first part of the conference day ended on a confident note, but also with clear expectations for the political decision-makers, who were to have their say in the second part of the conference. Berthold Goeke, Director-General at the Federal Ministry for Economic Affairs and Climate Action opened the first discussion round of the second part of the conference with a keynote speech in which he noted the progress made to date in the energy sector. He then went on to outline what the Federal Government is intensively working on: Expanding infrastructure, accelerating planning and approval procedures, establishing a hydrogen core network, developing the electricity market design and accelerating the development of geothermal energy as well as decarbonising heating networks. Berthold Goeke finally noted: “As you can see, we are clearly working on the issues.”

Berthold Goeke © Marco Urban

Ines Zenke opened the second discussion round with the question of what people thought of (yet another) application for a preliminary injunction lodged by the CDU member of the Bundestag Thomas Heilmann before the Federal Constitutional Court against the short period for decision-making regarding the Federal Climate Change Act (Klimaschutzgesetz). Bernd Westphal, member of the Bundestag and economic policy spokesperson of the SPD parliamentary group, had clear words in this respect: “You can’t always demand more speed and then slam on the brakes”. Otherwise, he agreed with Berthold Goeke: “There has been many a success, but a lot of other things still need to be readjusted and this traffic light coalition is working on it”. Olaf in der Beek, member of the Bundestag and climate policy spokesperson of the FDP parliamentary group, also emphasised the achievements of the traffic light coalition including, in particular, the gas crises that was successfully overcome. CDU member of the Bundestag Dr. Klaus Wiener, deputy member of the economic committee, primarily called for more action in the areas of grid expansion and storage capacity.

Bernd Westphal © Marco Urban

Dr. Klaus Wiener © Marco Urban

Costs were one issue that came up repeatedly in the first part of the annual conference. So it was only natural that Ines Zenke asked the panellists about the debt brake. Berthold Goeke was in favour of a careful reform in this regard. Bernd Westphal was clearer: “What will it cost future generations if we don’t invest now?” Olaf in der Beek emphasised that the energy transition should be financed with private money. Klaus Wiener brought a different perspective to the discussion: “If the transformation is so important, why can’t we prioritise the money differently in the budget?” Everyone nevertheless agreed that private capital is absolutely necessary.

Olaf in der Beek © Marco Urban

The costs of the transformation and the will to tackle the energy transition together were the key points of this BBH annual conference. In his closing remarks, Christian Held recalled the optimism he had sensed in all the presentations and discussions and expressed hope that the current legislative period would succeed in developing the private sector instruments for the necessary investments. He concluded by inviting the participants to the social part of the event, which took place later that evening on the premises of the BBH firm. There, Andreas Feicht, chairman of the executive board of RheinEnergieAG, treated the participants to a final keynote speech. He pointed out that there is growing public scepticism about the implementation of climate targets and warned: “We have to convince people, otherwise it won’t work.”

Andreas Feicht © Marco Urban

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