Interview mit BBH-Partnerin Sophia von Hake
Sie sind seit diesem Jahr Partnerin bei BBH. Wie fühlt sich das an?
Ganz gut. Allerdings stelle ich auch fest, dass mehr Neues auf mich zukommt, als ich erwartet habe. Diese neuen Sachen sind mitunter sehr anstrengend, was aber keine Wertung ist.
Ihr Fokus liegt auf dem Steuerrecht, insbesondere auf der Gestaltung und Optimierung von Umstrukturierungen. Was genau machen Sie in diesem Bereich?
Das Steuerteam von BBH hat sich nie auf einzelne Steuerarten beschränkt und berät umfassend zu sämtlichen Steuerfragen, die unsere Mandanten beschäftigen. Durch unsere Mandatsstruktur hat sich ein Beratungsschwerpunkt im Bereich der Optimierung der Steuerlast im Konzern bzw. innerhalb einer Unternehmensgruppe herauskristallisiert. Gerade bei der Neuausrichtung von Unternehmensgruppen aus den unterschiedlichsten Gründen sollte stets darauf geachtet werden, dass die Steuer nicht zum Spielverderber wird.
Sie sind sowohl Steuerberaterin als auch Rechtsanwältin – zwei sehr unterschiedliche Disziplinen. Was treibt Sie dazu an, beide auszuüben?
So unterschiedlich sind die Disziplinen gar nicht. Ich bin in erster Linie Rechtsanwältin im Bereich des Steuerrechts und dort an der Schnittstelle zum Gesellschaftsrecht. Den Steuerberater habe ich gemacht, um diesen Bereich noch optimaler beraten zu können. Wenn man so will, hat mich der Steuerberater zu einer vollständigeren Rechtsanwältin im Steuerrecht gemacht.
Was reizt Sie besonders an Ihrem Rechtsgebiet?
Die Möglichkeit, Kreativität in die Arbeit zu integrieren. Gerade die Gestaltungsberatung lebt davon, Sachverhalte wie viele Legosteine zusammenzusetzen. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, die man wählen kann und es gilt, die optimale Lösung zu erarbeiten.
Sie beraten die öffentliche Hand in steuerlichen Fragen. Welche spezifischen Herausforderungen treten hierbei auf und wie unterscheidet sich diese Beratung von der für private Unternehmen?
Der größte Unterschied ist der Einstieg in die steuerrechtliche Prüfung. Sobald man korrekt eingestiegen ist, unterscheiden sich die Regelungen nicht mehr entscheidend. Der Einstieg ist deshalb unterschiedlich, weil die öffentliche Hand Aufgaben der Daseinsvorsorge übernimmt, die Verlustgeschäfte sind. Das gilt insbesondere für den ÖPNV und Schwimmbäder. Als Ausgleich gibt es steuerliche Instrumente wie den steuerlichen Querverbund und Spartenrechnungen. Hier bewegt man sich stets an der Schnittstelle zum europäisch geprägten Beihilferecht.
Sie sind 2018 der BBH-Gruppe beigetreten und bereits seit diesem Jahr Partnerin. Was hat Sie auf Ihrem schnellen Karriereweg besonders motiviert?
Man muss ja berücksichtigen, dass ich 2018 bereits mit einigen Jahren Berufserfahrung in die BBH-Gruppe eingestiegen bin. Hinzu kommt, dass das Steuerteam bei BBH zu dem Zeitpunkt viel Entwicklungspotential hergab. Ich hatte also fast so was wie eine grüne Wiese und konnte gemeinsam mit den damaligen Steuerpartnern viel entwickeln und voranbringen. Wir befinden uns weiterhin in einem Entwicklungsprozess, der jeden Tag neu motiviert.
Zusammen mit Herrn Ettinger und Herrn Dr. Koch haben Sie ein neues Team gegründet. Wie gehen Sie mit der neu gewonnenen Verantwortung um?
Herr Ettinger ist ja bereits viele Jahre dabei und für mich gar nicht neu und der Rest des Teams auch nicht. Lediglich meine Rolle hat sich etwas verändert und mit Herrn Dr. Koch ist frischer Wind und Energie von außen dazu gekommen. Deshalb sehe ich meine Verantwortung gar nicht so verändert, denn die haben wir alle auch schon in der Vergangenheit gerne übernommen und auf vielen Schultern verteilt.
Arbeiten Sie häufig mit Kolleginnen aus anderen Fachbereichen zusammen? Falls ja, mit welchen, und wie gestaltet sich diese Zusammenarbeit?
Wir arbeiten täglich mit Kolleginnen aus anderen Fachbereichen zusammen. Die größte Schnittstelle haben wir mit dem Gesellschaftsrecht. Aber auch mit den vielen verschiedenen meist energierechtlich aufgestellten Teams bei BBH haben wir Schnittstellen, die ständig interdisziplinär bearbeitet werden.
Welchen Ratschlag würden Sie Ihrem jüngeren Ich geben?
Lerne ein Handwerk oder auf dem Bau und stell dich bereits an der Basis besser auf. Denn auch wenn man später nicht handwerklich oder körperlich arbeitet, so berät man diese Bereiche vielleicht. Ein guter Berater ist nur so gut, wie er auch das Geschäft seiner Mandanten kennt und versteht.
Herzlichen Dank für das Gespräch!