Während der heutigen AK REGTP Regulierungskonferenz wird die Studie „Verteilnetzbetreiber 2030 – Aufgaben I Herausforderungen I Strategien“ erstmals öffentlich vorgestellt. Ihr Thema ist der Verteilnetzbetreiber, wie er aufgestellt ist und wie sich seine Aufgaben und seine Herangehensweise in Richtung auf das Jahr 2030 hin verändern werden. Fest steht danach: Die Verteilnetzbetreiber sind ein unverzichtbarer Akteur der Energiewende. Ohne sie geht es auch 2030 nicht. Vier Thesen! Fünf Forderungen!
BBHC und BBH präsentieren heute die Studie „Verteilnetzbetreiber 2030 – Aufgaben | Herausforderungen | Strategien“ erstmals der Öffentlichkeit. Sie mixt theoretische Ausführungen mit empirischen Befunden. Dafür wurden umfangreiche Antworten von über 200 Verteilnetzbetreibern zu ihrer Praxis und Erwartungen für die Zukunft ausgewertet.
Das Ergebnis kann in vier Thesen zusammengefasst werden:
- Verteilnetzbetreiber sind unverzichtbare Akteure der Energiewende. Sie binden die dezentralen Anlagen ein.
- Verteilnetzbetreiber sind aufgrund ihrer Erfahrungen mit mehreren Medien und KWK-Anlagen Experten für die Sektorkopplung.
- Auf die Größe des Verteilnetzbetreibers kommt es nicht an, da Leistungen auch über Kooperationen oder eingekaufte Dienstleistungen erbracht werden können.
- Verteilnetzbetreiber tragen ihre Systemverantwortung – ihre Systemdienstleistungen werden in der Energiewende wichtiger.
Damit widerspricht die Studie den Narrativen, wonach größer und zentraler besser sei: Für die dezentrale Erzeugungswelt sind dezentrale Lösungen passender – und die dezentralen Akteure wie die Verteilnetzbetreiber sehen sich auch in der Lage, die größere Last, die auf sie zukommt, stemmen zu können. Insbesondere die Sektorkopplung als Schlüsseltechnologie einer erfolgreichen nächsten Phase der Energiewende braucht Verteilnetzbetreiber als Ermöglicher.
Die einzigartige Chance, die Deutschland für das Gelingen der Energiewende derzeit hat, darf aber nicht dadurch gefährdet werden, dass Verteilnetzbetreiber als selbstverständlich empfunden werden und sich der politische und gesellschaftliche Diskurs vor allem auf den Ausbau der Übertragungsnetze konzentriert. Aus der Studie kann man die folgenden fünf pointierten Forderungen ableiten, durch deren Umsetzung sichergestellt werden kann, dass Verteilnetzbetreiber auch in der Zukunft in der Lage sind, ihre vermehrten Aufgaben zu erfüllen:
- Verteilnetzbetreiber brauchen für die Erfüllung ihrer Aufgaben angemessene Werkzeuge und Daten (entsprechend zu Übertragungsnetzbetreibern).
- Verteilnetzbetreiber geben ihre Daten an Dritte und Schnittstellen weiter, soweit notwendig.
- Die Netzentgeltsystematik darf keine Anreize setzen, die langfristig zukunftsschädlich sind.
- Unbundling-Vorgaben sollen nicht innovationsfeindlich sein.
- Verteilnetzbetreiber müssen die freie Wahl der Mittel behalten: Kooperationen & Co. dürfen nicht schlechter gestellt werden.
Die BBH-Gruppe ist ein führender Anbieter von Beratungsdienstleistungen für Energie- und Infrastrukturunternehmen und deren Kunden. Den Kern der Mandantschaft bilden zahlreiche Energie- und Versorgungsunternehmen, vor allem Stadtwerke, Kommunen und Gebietskörperschaften, der Mittelstand, Industrieunternehmen sowie internationale Konzerne. Diese und viele Unternehmen und Institutionen aus anderen Bereichen unterstützt die BBH-Gruppe sowohl in allen Rechtsfragen als auch betriebswirtschaftlich und strategisch.
Kontakt:
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